Das sportlich solide Jahrzehnt in der Dritten Liga endete in der Saison 2017/18 mit dem Abstieg als Tabellenletzter in die Regionalliga Nordost und der zweiten Insolvenz des Vereins. Erstmals spielte der FC RotWeiß Erfurt nur noch viertklassig. In der Winterpause der Saison 2019/20 musste man sogar die 1. Mannschaft aus dem Spielbetrieb abmelden, die Existenz des Vereins stand auf Messers Schneide, es konnte jedoch ein Neustart erreicht werden. In den Saisons 2020/21 und 2021/22 spielte RWE nun sogar füntklassig – in der Oberliga Nordost, Staffel Süd. Es war der absolute Tiefpunkt der Vereinsgeschichte.

Dieser Absturz und das darauffolgende Zusammenrücken aller bisherigen oder neuen Verantwortlichen hat sich dann als echter Aufbruch erwiesen. Verantwortlich hierfür zeichnen v.a. als Manager und Trainer das Vater-Sohn-Duo Franz und Fabian Gerber, welche die nun ausgegliederte FC Rot-Weiß Erfurt Fußball GmbH, die vom Verein das Spielrecht für die 1. Mannschaft erworben hatte, wirtschaftlich wie sportlich anführen. 2024 konnte das Insolvenzverfahren abgeschlossen werden und das vom DFB wieder lizenzierte Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) die traditionell gute Ausbildung fortsetzen. Auch die Traditions- und Fanarbeit hat sich mit Ehrenrat, dem neu entstandenen Mitglieder- und Fanausschuss und dem Fanrat positiv entwickelt.

Nach coronabedingtem Saisonabbruch 2021 gelang in einer absoluten Rekordsaison (78 Punkte und 103:16 Tore in 29 Spielen) am 15. Mai 2022 gegen Einheit Wernigerode (5:1) der umjubelte Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost. Im letzten Spiel am 18. Juni 2022 erreichte die Mannschaft mit einem 11:0 gegen Inter Leipzig einen der höchsten Punktspielsiege der Vereinsgeschichte. Am Steigerwald zog nun ein neuer Geist ein, der auch das angeschlagene Image verbesserte. Die Zuschauerzahlen stiegen deutlich an und erreichten in der Saison 2024/25 erstmals seit anderthalb Jahrzehnten wieder mehr als 100.000 bzw. gut 6.300 pro Spiel.

Sportlich ist die Entwicklung weiter von den begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten geprägt, aus denen der Trainer jedoch den größtmöglichen Erfolg mit immer wieder neuen, meist jungen talentierten Spielern zu erreichen sucht. Die Saison 2022/23 war mit einem 3. Platz über alle Erwartungen erfolgreich. Über Wochen führte RWE sogar die Tabelle an und die Fans träumten vom „Durchmarsch“ in die 2. Bundesliga. Dem folgte die durchwachsene Spielzeit 2023/24 mit Platz 13.

Vor der Saison 2024/25 verließen viele Träger der jüngsten Erfolgsgeschichte wie Artur Mergel, Andrej Startsev, Romario Hajrulla, Kay Seidemann und Erik Weinhauer den Verein. Dennoch konnte sich die Mannschaft nach schwierigem Start als starker Tabellendritter von den Fans verabschiedet. Damit stieg der FC Rot-Weiß Erfurt erstmals seit 2018 wieder zu Thüringens Nummer 1 auf, was man beim 3:1 (3:0) im Derby gegen Jena vor 15.000 euphorisierten Zuschauern am 8. April 2025 eindrucksvoll demonstrierte.

Fazit: Die Fans sind trotz dieser Achterbahnfahrt der Gefühle gerade in den letzten Jahrzehnten ihrem Club immer treu geblieben und werden dies auch künftig bleiben – frei nach dem Motto der RWE-Hymne:

Auch wenn es dir mal scheiße geht / Wir steh‘n zu dir, weil‘s weitergeht!“

Text: Dr. Steffen Raßloff / Dr. Michael Kummer

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