Nach 1990 ging es für RWE im vereinten Fußballdeutschland wie für viele Traditionsclubs des Ostens bergab. Zwar konnte man sich am 25. Mai 1991 im letzten Oberliga-Spiel gegen Stahl Brandenburg (2:1) als Tabellendritter für die 2. Bundesliga qualifizieren, stieg aber sofort wieder ab. Der 13. August 1991 bildet dabei einen der Tiefpunkte der jüngeren Vereinsgeschichte. Der spätere Erfolgstrainer Jürgen Klopp erzielte beim 5:0 des 1. FSV Mainz 05 in Erfurt vier Tore – Presseschlagzeile: "Von Klopp gab‘s Kloppe". Immerhin konnten sich die Fans über die bisher einzige Teilnahme am UEFA-Pokal 1991 freuen: 1:0 (A 18.09.) und 1:0 (H 02.10.) gegen FC Groningen, 1:2 (H 23.10.) und 0:3 (A 06.11.) gegen Ajax Amsterdam. Noch einmal gelang der Elf um Trainer René Müller und Stürmer Ronny "Fußballgott" Hebestreit am 29. Mai 2004 gegen den 1. FC Saarbrücken (2:1) der umjubelte Aufstieg in die 2. Bundesliga, aus der man aber postwendend in die drittklassige Regionalliga zurückkehrte. 2008 Gründungsmitglied der neuen Dritten Liga, stieg der „Drittliga-Dino“ 2018 ab und ging in Insolvenz. In der Winterpause 2019/20 musste er sogar die 1. Mannschaft aus der viertklassigen Regionalliga abmelden. Da half auch der Umbau des Steigerwaldstadions zur modernen Multifunktionsarena 2016 nichts.

2020 fand ein Neustart in der fünftklassigen Oberliga statt. Verantwortlich für die seriöse Entwicklung mit Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten zeichnen seither als Manager und Trainer das Vater-Sohn-Duo Franz und Fabian Gerber. Nach coronabedingtem Saisonabbruch 2021 gelang in einer absoluten Rekordsaison (78 Punkte und 103:16 Tore in 29 Spielen) am 15. Mai 2022 gegen Einheit Wernigerode (5:1) der umjubelte Wiederaufstieg in die Regionalliga. 2023 konnte das Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Die Fans, aktiv vertreten von einem Fanrat, sind bei allem Auf und Ab ihrem Club immer treu geblieben – frei nach dem Motto aus der RWE-Hymne: „Wir steh‘n zu dir, weil‘s weitergeht!“ Die über alles Erwarten erfolgreiche Saison 2022/23 mit einem 3. Platz gibt ihnen dabei ebenso Recht, wie die durchwachsene Spielzeit 2023/24. 2024/25 hat sich die Mannschaft nach schwierigem Start als starker Tabellendritter und Thüringens Nummer 1 von den Fans verabschiedet. Das 3:1 (3:0) im Derby gegen Jena vor mehr als 15.000 Zuschauern am 8. April 2025 war einer der Höhepunkte in der jüngeren Vereinsgeschichte.


Text: Dr. Steffen Raßloff

Foto: Marcel Junghanns


Hinweis: Das ist zunächst nur ein kurzer Überblickstext über die Entwicklung der Vereins nach 1990. Im Laufe des Jahres 2025 werden zu dieser vielschichtigen Phase der Vereinsgeschichte Unterkapitel mit detailiierteren Texten und zahlreichen Fotos entworfen, recherchiert und hier veröffentlicht. Verantwortlich dafür sind Dr. Steffen Raßloff und Dr. Michael Kummer, die im aktuellen Ehrenrat tätig sind.

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Ehrenratsvorsitzender

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