Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt
Diese Verszeile aus Goethes „Egmont“ beschreibt wohl mehr als treffend die rot-weiße Gefühlswelt am dritten Oktoberwochen-ende.
Zum einen ist da der Auswärtssieg unserer 1. Mannschaft, mit dem sie quasi mit Kopf (zwei Maluze – Kopfballtorvorlagen) und links (zwei Torschüsse mit dem linken Bein) ihre exakt 14 Monate andauernde Auswärtsmisere endlich beendeten. Ein Blick auf die beiden Aufstellungen der siegreichen Mannschaften vom 4:0 am 19. August 2023 und dem jetzigen 2:1 am 20. Oktober 2024 zeigt die Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts. Denn sowohl voriges Jahr als auch dieses Mal waren lediglich zwei Mann identisch in der Startelf (Zeller, Fabinski) und ebenso viele wurden eingewechselt (Schwarz, Langner). Die restlichen 9 in der 23er Startelf vom Sieg beim BAK haben unseren Club mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verlassen, wie übrigens auch der damalige Gegner die Regionalliga Nordost verlassen hat.
Dabei war der Sieg nach dieser langen Durststrecke eigentlich schon im Vorfeld zum Greifen nah, was nicht nur am Namen lag. Es sprachen einige Details dafür. Zum einen hat der Greifswalder FC in dieser Saison noch nicht in seine vorjährige Erfolgsspur gefunden. Lediglich 4 Punkte aus 5 Heimspielen und zwei Niederlagen aus den letzten drei Spielen konnten wahrlich im Vorfeld keine Angst einflößen. Dagegen standen auf unserer Seite, die letzten 4 Punktspiele nicht verloren zu haben. Zudem hatten wir gegen diesen Gegner in der RL NO bei je zwei Siegen und Unentschieden noch nie verloren.
Und dann ist ja an dem Spruch, dass neue Besen gut kehren sollen, zumindest bei Spielen in dieser Saison gegen uns nichts dran. Der BFC hat es ein paar Wochen vorher beim 1:1 zu spüren bekommen. Trotzdem versuchte es der GFC mit einem Trainerwechsel, was aber wie bekannt auch nichts brachte. Lediglich die vorangegangene Nachricht, dass Lars Fuchs dort freigestellt wurde, konnte kurzzeitig für Verwirrung sorgen, hört doch unser Vorstandssprecher auf den gleichen Namen. Vielleicht war das auch der Grund, dass sich unser Fuchs selbst auf den Weg an die Ostsee machte, um evtl. Falschmeldungen und -deutungen vorzubeugen?
Fakt ist, dass er allen rund 150 mit- und weitgereisten rot-weißen Fans freien Eintritt für das nächste Heimspiel gegen Chemnitz versprochen hat. Wenn das mal keine lukrative Einladung ist!
Die Unentwegten haben es sich definitiv verdient.
Eingeladen hat der Trainer auch die erfolgreiche Mannschaft auf der rund 7stündigen Rückfahrt zum Abend-Diner in ein bekanntes amerikanisches Spezialitäten-Restaurant. Vielleicht sind unsere Kicker damit auf den Geschmack von Auswärtssiegen gekommen?
Nicht nach rot-weißem Geschmack verliefen dagegen die beiden Spiele der Bundesliga – Nachwuchskicker. Unsere U 17 haben das Derby knapp mit 1:2 verloren und müssen somit weiter auf Punkte in der Fremde warten und mit ihren 4 Punkten am Tabellenende verharren. Am nächsten Wochenende ist das wohl entscheidende Spiel in Offenbach, um an diesem Tabellenplatz noch etwas ändern zu können. Grundvoraussetzung dafür ist aber natürlich ein Auswärtssieg.
Unsere U19 dagegen hatte mit Bielefeld einen Gegner zu Gast, bei dem man sich durchaus etwas ausrechnen konnte, zumal das Hinspiel dort nur knapp mit 0:1 verloren ging. Aber auch hier sorgte der Schlusspfiff und das Ergebnis für betrübte Gesichter bei allen, die es mit Erfurt halten. Es zieht sich wie ein rot-weißer Faden durch die bisherige Saison, dass das Toreschießen das größte Problem des Teams zu sein scheint. Lediglich zwei Mal durfte man in den bisherigen 9 Spielen über eigene Tore jubeln. Immerhin war man damit so effektiv, diese in einem Spiel erzielt und somit drei Punkte verbucht zu haben. Andererseits blieb man 8-mal torlos.
Grundsätzlich bleibt zu bemerken das sich die Jungs in beiden Mannschaften weiter entwickeln. In der Liga werden wir noch Zeit brauchen, um anzukommen. 4-5 Ligen nach oben zu überspringen, ohne ein paar „Jugendstars“ verpflichten zu können, das braucht eben jene Zeit!
Euer Hütte
29.10.2024 \ FC RWE e.V.