Ansetzungen und andere Unwägbarkeiten

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Entscheidend für die Spielansetzungen sind natürlich in erster Linie die entsprechenden Verbände, wobei man wohl angeblich als Mannschaft gewisse Wünsche äußern darf. Aus gesicherten Kreisen ist aber bekannt, dass der Wunsch, nur Heimspiele bestreiten zu dürfen, ein frommer bleibt und keine Berücksichtigung findet. Berücksichtigung finden dagegen jedoch die Wünsche des regionalen Fernsehsenders MDR, wenn dieser die Meinung vertritt, wieder einen Ostklassiker live übertragen zu wollen. Die Krux an der Sache ist aber, dass das dem Heimverein neben einer geänderten Anstoßzeit keinen nennenswerten finanziellen Zugewinn durch den Fernsehsender, sondern eher Zusatzkosten oder Mindereinnahmen beschert. Und wenn man dann, wie unser RWE, häufig auf der Wunschliste des Leipziger Senders steht, kehrt sich das durchaus ins Negative. Traurig.

„Aber warum eigentlich MDR?“, fragt sich nicht nur der Autor.

Dieselbe Frage hat man sich hierzulande gestellt, und so gab es das Pokalspiel erstmals als Pay-Stream organisiert und finanziert durch beide Vereine. Das ging aber nur, da die Vermarktungsrechte für den Thüringen Pokal bei TFV und nicht beim NOFV liegen. Ein Signal an den MDR war es allemal …

Einen komischen Spielplan hat auch unsere U 19 in der Bundesliga aufzuweisen. Sie startete im September nicht nur entsprechend einer DFB-Festlegung als Neuling in einer für sie höheren Spielklasse. Sie sollten sich wohl auch gleich an die geänderten und längeren Fahrstrecken gewöhnen, sodass sie mit drei Auswärtsspielen am Stück beginnen durften.

Ich kann mich an keine ähnlichen Ansetzungen, auch bei anderen Teams, erinnern. Einziger Vorteil ist, dass sie nun am Saisonende von den letzten sechs Spielen fünfmal zu Hause spielen, davon die letzten drei in Folge im heimischen Gebreite. Somit haben sie die realistische Chance, die rote Laterne mit rot-weißen Grüßen nach Braunschweig oder gar Bielefeld zu schicken. Jungs, das packt ihr!

Von den Verbänden werden auch die Schiedsrichter angesetzt. Neben regionalen Gesichtspunkten ist dabei aber auch zumindest Fingerspitzengefühl angesagt. Und dies ließ der NOFV mit der Ansetzung der Schiedsrichterin für das Nachholspiel unseres RWE gegen Babelsberg vermissen. Man muss nämlich nicht unbedingt ein Spiel mit einer gewissen Brisanz (aufgrund der Vorkommnisse in der letzten Saison) einem Neuling übertragen, ist die Schiedsrichterin doch erst seit diesem Jahr in der 4. Liga dabei. Die Reaktion von einigen Zuschauern, die absolut beleidigende Schimpfwörter in Richtung der Schiedsrichterin anstimmten, ist aber nicht hinnehmbar. Fehler macht jeder, Irren ist menschlich! Beleidigungen unter „der Gürtellinie“ sind aber absolut nicht angebracht. Toll fand ich aber die Weitsicht der RWE-Verantwortlichen, die Schiedsrichterin nach dem Spiel über einen Nebenausgang in die Kabine zu begleiten. Spätestens seit einem Spiel in Zwickau (gegen Essen) weiß man ja nicht, was manchem Zuschauer da beim Gang des Schiris durch die Tribüne aus der Hand fallen kann. Ich denke da an mögliche Strafen und folgende Spielansetzungen (ohne Zuschauer?). Und beides können wir ja nun wahrlich nicht gebrauchen.

Gebrauchen könnten wir dagegen vielmehr einmal Losglück bei den Auslosungen im Thüringenpokal, denn das jetzige Derby war für uns das 8. Spiel in diesem Wettbewerb in der Stadt unterhalb der Kernberge, dem nur zwei Heimspiele entgegenstehen. Das letzte war übrigens ein 3:2-Sieg im Mai 2009, d.h. unsere Spieler der aktuellen U 17 waren gerade geboren.

In der erwähnten Stadt haben wir in diesem Wettbewerb leider auch siebenmal verloren, und eben nur einmal gewinnen können. Das war aber leider nicht am Samstag, sondern im Oktober 2012. Bemerkenswert an diesem Spiel ist übrigens ein Blick auf unsere Aufstellung, denn vier Mann davon hatten es in Folge in ihrem Karieren bis in die 1. Bundesliga geschafft. Wer es von euch Lesern nicht weiß, „fragt nicht die Maus“, sondern unseren Historiker Kurt Gaida. Übrigens zum Pokalsieger hat es dieses Team am Ende der Saison leider auch nicht geschafft, scheiterten wir doch im Finale an einer anderen Jenaer Mannschaft. Eine „Schrottleistung“ reichte damals selbst für Schott Jena nicht.

Euer Hütte

16.10.2024 \ FC RWE e.V.